Haustür, Gründerzeit, 1893
Diese Haustür war im Laufe von über hundert Jahren mehrmals repariert und verändert worden. Die letzte Überarbeitung aus den 1980er Jahren war mit einer dunkelbraunen Dickschichtlasur ausgeführt worden. Reste älterer Beschichtungen konnten nur an den Türscharnieren gefunden werden. Besonders an der Kante gab es stillgelegte Schließmechanismen, ausgestemmte Bereiche und offenliegende Kabel. Hier ging es darum, Holzergänzungen in passendem Holz mit passender Porigkeit auszuführen und nach der Abnahme der alten Beschichtung eine zeittypische Leinölfarbe aufzutragen.
Etwas Besonderes war die Herstellung eines zeitlich passenden Sicherheitsbeschlags. Der Kunde hatte als Vorbild einen Beschlag für eine Zimmertür gewählt. Von diesem wurde eine Silikonform hergestellt und ein Kunststoffabguss gefertigt. Dieser wurde zersägt und um die entsprechenden Formen ergänzt und wieder zusammengefügt. Davon wurde wiederum eine Silikonform angefertigt und zwei Gipsabgüsse hergestellt. Diese wurden dann weiter mit den entsprechenden Öffnungen für moderne Profilzylinder versehen. Die Gipsabgüsse wurden dann als Model für die in der verlorenen Form gegossenen Bronzebeschläge verwendet.
